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Fotos Objekt: Werner Huthmacher, Berlin

Kaiser-Franz-Josef-Spital, Wien Krankenhausbau von Nickl & Partner Architekten

Das Gelände des Kaiser-Franz-Josef-Spitals in Wien hatte sich seit der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau in den 1950er Jahren durch zahlreiche Um- und Anbauten in ein betriebsorganisatorisches und städtebauliches Chaos verwandelt. Der siegreiche Entwurf der Nickl & Partner Architekten AG griff die ursprüngliche Idee eines Krankenhauses im Park wieder auf: Dachgärten verbinden sich mit einer für den gesamten Stadtteil nutzbaren Parklandschaft, die die Qualität des Außenraums auch ins Innere bringen. Die Modularität des Grundrisses ermöglicht dem Krankenhaus Raum für zukünftige Entwicklungen, ohne die Grundstrukturen zu zerstören.

Nickl & Partner Architekten Portrait Holger Talinski Foto: Holger Talinski, Berlin

Die international tätige Nickl & Partner Architekten AG plant und realisiert Bauten des Gesundheitswesens, der Forschung und Lehre, des sozialen Wohnbaus sowie Städtebauprojekte für Privatwirtschaft und öffentliche Hand. Anliegen des Büros ist es, moderne Gebäude zu schaffen, die den Arbeits- und Lebensraum positiv verstärken. Das Leitbild für Architektur steht für die Nickl & Partner Architekten AG unter dem Motto „Verstehen und Ordnen“, wobei im Zentrum stets der Menschsteht. In den Bereichen der medizinischen Einrichtungen, Kliniken und Forschungsinsti-tute zählt dieses Büro zu den führenden in Deutschland.

Moderne Krankenhäuser sind Hochleistungsmaschinen. Sie müssen versorgungstechnisch und ökonomisch perfekt funktionieren, um erfolgreich betrieben werden zu können. Die besondere Herausforderung besteht darin, in diesen perfektionierten Konstruktionen die Menschlichkeit zu bewahren – Räume zu schaffen, in denen sich Patienten und Angestellte wohlfühlen können.

Prof. Hans Nickl

Interview mit Prof. Hans Nickl

Ihr Konzept für das Kaiser-Franz-Josef-Spital hat bei einem internationalen Wettbewerb 2008 überzeugt – was war Ihre Leitidee für den Entwurf?

Die Stärke unseres Entwurfes lag sicherlich unter anderem in dem Aufzeigen einer zukunftsorientierten Entwicklungsperspektive. Indem wir das neue Mutter-Kind- und OP-Zentrum in einem modularen Komplex in die Zentralachse der historischen Anlage stellen, bietet sich aktuell die Möglichkeit sinnvoller Verknüpfungen mit den Bestandsgebäuden wie auch perspektivisch das Potenzial, den Neubau zu erweitern.

Kaiser-Franz-Josef-Spitals Wien Nickl & Partner Architekten Dachgärten Foto Werner Huthmacher
Zwischen den Pavillons ist eine Dachlandschaft mit Terrassen, Höfen und Gärten für Patienten und Personal entstanden.

Das Kaiser-Franz-Josef-Spital ist sehr traditionsreich. Wie haben Sie es geschafft, respektvoll mit dem Bestand umzugehen?

Das Gelände des KFJ wurde am Ende des 19. Jahrhunderts als klassisches Pavillonkrankenhaus geplant. Das heißt, einzelne Pavillonbauten liegen achsensymmetrisch in einer begrünten Parklandschaft. Diesen Kerngedanken haben wir aufgegriffen und neu interpretiert. Die stark interagierenden Betriebsabläufe moderner Krankenhäuser erlauben es zwar heute nicht mehr, einzelne Stationen in kleinformatigen Baukörpern isoliert in die Landschaft zu stellen, dennoch haben wir den Neubau als „Krankenhaus im Park“ angelegt. Allerdings wurde der „Pavillon“ als eine Kette von Pflegepavillons auf die unteren zwei Funktionsgeschosse gesetzt. Zwischen den Volumen entsteht eine Dachlandschaft von Terrassen, Höfen und Gärten für Patienten und Personal.

Kaiser-Franz-Josef-Spitals Wien Nickl & Partner Architekten Glasfassade Foto Werner Huthmacher
Blick ins Grüne: Die Patientenzimmer sind nach außen – mit Blick auf den Park – orientiert. Im zweiten und dritten Obergeschoss befinden sich begehbare Terrassen.

In einer Großstadt wie Wien ist der städtebauliche Kontext besonders wichtig. Wie haben Sie diese Aufgabe gelöst?

Der Campus des KFJ hat in der Vergangenheit ein isoliertes Eigenleben geführt. Wir haben ihn zur südlichen Begrenzungsstraße hin aufgemacht und lassen damit das Quartier von der Grünanlage des Krankenhauses profi tieren. Das hat auch einen symbolischen Charakter. Das Sozialmedizinische Zentrum Süd öffnet sich damit spürbar zur Nachbarschaft.

Wirklich nachhaltig ist ein Gebäude dann, wenn es flexibel auf zukünftige Entwicklungen reagieren kann, daher haben wir für das Mutter-Kind- und OP-Zentrum im KFJ Module geschaffen, die man erweitern bzw. umnutzen kann. Voraussetzung für Nachhaltigkeit ist also eine Struktur, im konstruktiven wie planerischen Sinne, die dem Gebäude zugrunde liegt.

Prof. Hans Nickl

Objekte im Gesundheitswesen zu realisieren erfordert viel Abstimmung und Rücksichtnahme auf die Patienten, Ärzte, Mitarbeiter und Besucher. Wie ließen sich diese unterschiedlichen Bedürfnisse filtern und integrieren?

In dem Wiener Projekt wurde eine intensive Kultur der Nutzermitbestimmung gepflegt. In jeder relevanten Planungsrunde waren Personal- und Patientenvertreter anwesend, die Entscheidungen besonders den Innenausbau und die Betriebsabläufe betreffend mittragen konnten. Geholfen hat mit Sicherheit auch unsere langjährige Erfahrung im Krankenhausbau.

Objektdaten

  • Objekt SZX Teilneubau KFJ Teilprojekt 2, Neubau Mutter-Kind- und OP-Zentrum
  • Bauherr Stadt Wien, Wiener Krankenanstaltenverbund
  • Architekten und Generalplaner ARGE GP KFJ und Nickl & Partner Architekten AG, München
  • Projektleiter Alexander Deutschmann
  • Kosten 150 Mio. Euro
  • BRI 179.179 m³
  • BGF 39.854 m²
  • Nutzfläche 19.893 m²
  • Eröffnung 2016

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Kaiser-Franz-Josef-Spitals Wien Nickl & Partner Architekten Krankenhaus Hygiene Spezialarmatur Grohe Grohtherm Ergomix Foto Werner Huthmacher Fotos: Gerhard Fally, Wien
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Kaiser-Franz-Josef-Spitals Wien Nickl & Partner Architekten Krankenhaus Hygiene Spezialarmatur Grohe Grohtherm Ergomix Foto Werner Huthmacher