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Tobias Hein

Elternhaus McDonalds Kinderhilfe Stiftung in Sankt Augustin Bauskulptur von GRAFT Architekten

Keinen sachlichen Zweckbau, sondern eine optimistische Baukörperskulptur entwickelten GRAFT Architekten für das Elternhaus der McDonald’s Kinderhilfe Stiftung. Auf dem grünen Gelände der Asklepios Kinderklinik bietet das Gebäude ein Zuhause auf Zeit für Eltern von schwerkranken Kindern. Entgegen der Erwartungshaltung gegenüber pragmatischer und funktionaler Architektur im Krankenhausumfeld präsentiert sich das Gebäude mit Leichtigkeit und spielerischer Ausstrahlung. Ein Interview mit Thomas Willemeit.

GRAFT Architekten Gründungspartner Lars Krückeberg Wolfram Putz Thomas Willemeit © Pablo Castagnola, Berlin
Die Gründungspartner Lars Krückeberg, Wolfram Putz und Thomas Willemeit von GRAFT Architekten.

Das Architekturbüro GRAFT wurde 1998 durch Lars Krückeberg, Wolfram Putz und Thomas Willemeit in Los Angeles, Kalifornien als Label für Architektur, Städtebau, Design, Musik und „the pursuit of happiness“ gegründet. Seit 2001 unterhalten die Architekten eine Bürofiliale in Berlin, seit 2004 eine weitere in Peking. Insgesamt beschäftigt GRAFT rund 150 Mitarbeiter auf drei Kontinenten.

Als Architekten lag es uns am Herzen, keinen Zweckbau, sondern gerade hier einen Ort von besonderer architektonischer Qualität zu schaffen.

Thomas Willemeit, Founding Partner, GRAFT Architekten

Interview mit Thomas Willemeit

Welche Aufgabe wurde Ihnen von der Bauherrin gestellt?

Wir wurden damals von der McDonald’s Kinderhilfe Stiftung beauftragt, deren Ziel es ist, die Eltern von schwerkranken Kindern zu unterstützen. In ganz Deutschland baut die Stiftung mit Spendengeldern Elternhäuser, damit Familien in der Nähe eines erkrankten Kindes bleiben können. Das ist gerade bei Spezialkliniken, die oft nur einmal in Deutschland vertreten sind, eine große Hilfestellung. Eltern und Geschwistern wird ein Zuhause auf Zeit geboten, das persönlicher ist als ein Hotel vor Ort und auf ihre besondere Situation Rücksicht nimmt. Einerseits ist die Nähe zur Klinik gegeben, andererseits können Familien hier jenseits einer klinischen Umgebung ein alltägliches Miteinander beim Kochen und Unterhalten genießen und sich inmitten einer schönen Landschaft erholen. Diese Anforderungen und der Fokus auf das soziale Miteinander machten dieses Projekt zu einer besonderen Bauaufgabe, die damals als Typologie noch gar nicht bekannt war. Dort wird im Grunde seit Jahren praktiziert, was heute teilweise in Co-Working- und Co-Living-Spaces stattfindet.

Wie unterscheidet sich dieses Wohnen auf Zeit von einem Hotel oder dem klassischen Wohnen?

Die Idee der Stiftung ist es, durch Selbstversorgung Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Statt die Zimmer mit kleinen Küchen auszustatten, wurde eine große Gemeinschaftsküche ins Zentrum des Hauses gerückt. Sie ist das Herz der Gemeinschaftsbereiche und bietet eine lange Tafel, die als Mittelpunkt des gesamten Hauses dient. So wie es auch bei historischen Gebäuden der Fall war. Familien kommen hier zusammen und ins Gespräch, sind mit Einkaufen und Kochen beschäftigt. Im Austausch mit anderen Eltern wird die Erfahrung möglich, mit seinen Problemen nicht alleine zu sein. Die Bewohner können also aktiv werden, lenken sich ab, erleben wieder etwas Alltag.

Wie greift das Gebäude den Wohnzweck weiter auf?

Von diesem Mittelpunkt aus entwickelt sich eine Raumspirale mit verschiedenen Funktionsbereichen, die sich sprichwörtlich hochtreppen. Die breite Rampe erschließt von der Küche aus zunächst eine große Außenterrasse, auf der sich weitere Bereiche zur Gemeinschaftsnutzung befinden: ein Ort für Kinder zum Spielen, eine kleine Bühne für Veranstaltungen, Sitz- und Liegelandschaften sowie leicht geschützte Bereiche mit Arbeitstischen auch für Eltern. Die ansteigende Rampe führt dann in den ersten Stock, in dem sich weitere, akustisch geschützte Aufenthaltsbereiche und Besprechungsräume befinden. Von hier aus kann man wiederum in den Außenraum treten, da das Gebäude an dieser Stelle in den vorhandenen Hang geschoben ist und dadurch einen ebenerdigen Ausgang bietet. Über den Gemeinschaftsbereichen ragt schließlich der Riegel der Zimmer in die Höhe, der über einen zentralen Aufzug und zwei Treppenhäuser erschlossen wird. Auf dem Weg zu den Zimmern erlauben die Flurbereiche schöne Ausblicke über Sankt Augustin. In den oberen Geschossen wird der Blick in die grüne Umgebung im Umfeld des Hauses gelenkt.

Wie sind Sie zur besonderen Formgebung des Gebäudes gekommen?

Als Architekten lag es uns am Herzen, keinen Zweckbau, sondern gerade hier einen Ort von besonderer architektonischer Qualität zu schaffen. Im Gesundheitsbereich trifft man häufig auf schnell fertiggestellte Funktionsbauten, die den vielen Langzeitgästen wenig Aufenthaltsqualitäten bieten. Wir haben einen Ort für Bewohner geschaffen, die eine schwere Zeit durchmachen. Der helle Baukörper findet in der umgebenden Hügellandschaft seine Balance und vermittelt damit Leichtigkeit und die Aufgehobenheit in einer schönen Umgebung. Als besondere Eingangsgeste präsentiert sich das Haus mit einem angehobenen und scheinbar schwebenden Bauteil in Richtung Klinik, in dem sich der Haupteingang befindet. Diese Geste ist von weitem sichtbar und gibt auf dem langen Weg ins Grüne am Ende des Klinikumcampus eine gute Orientierung. Der Gebäuderiegel ist mit Fokus auf die Ausblicke konzipiert: Die Fensterseiten sind so ausgerichtet, dass sie die schönsten Blicke ermöglichen. Die große Glasfassade der Gemeinschaftsküche ist zum Park hin ausgerichtet. Die Klinik selbst ist nicht zu sehen, so dass die Bewohner hier eine entspannende Abwechslung vom Klinikalltag finden können. Vom Zimmerturm aus blickt man in die Ferne des Rheintals. Alle 24 Zimmer sind auf den Fernblick in die umliegenden Felder Sankt Augustins ausgerichtet. Jedes verfügt über ein Sitzfenster, das den Blick in diese Richtung und auf den Sonnenuntergang ermöglicht. Der Bau als Ganzes wirkt damit weniger wie ein konventionelles Haus als vielmehr wie eine Formskulptur, die ihren Bewohnern Optimismus und Halt, ein Zuhause auf Zeit, geben möchte.

Objektdaten

  • Objekt Elternhaus der McDonald’s Kinderhilfe Stiftung, Sankt Augustin
  • Bauherr McDonald’s Kinderhilfe
  • Architekten GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH
  • BGF 2.860 m²
  • Baukosten 5,5 Mio. Euro, z. T. durch Spenden finanziert
  • Fertigstellung 2014
  • Auszeichnungen DAM-Preis 2017, Longlist

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Auch in Größe L hat die Essence Waschtischarmatur mit ihrem schlanken Design noch eine grazile Wirkung. Gleichzeitig bietet sie dem Gast ausreichend Platz bei der täglichen Körperpflege.

Unaufdringlich gestalteter Rückzugsort

Ebenso wie für das gesamte Elternhaus entschieden sich die Architekten auch für die Gestaltung der Bäder für einen modernen, zurückhaltenden Stil. An den Waschtischen setzen dabei Essence Armaturen elegante Akzente. Ihr zylindrischer, sich verjüngender Armaturenkörper sorgt dabei für die ausgefallene Ästhetik dieser Linie. Dank der GROHE EcoJoy Technologie, die den Durchfluss auf 5,7 Liter pro Minute begrenzt, ist die Armatur zudem besonders sparsam und nachhaltig. Die Essence Kollektion bietet Planern einen großen Gestaltungsspielraum. So stehen für die individuelle Ausstattung neben diversen Ausführungen für alle Badbereiche auch zehn Armaturenfarben zur Verfügung. Ergänzt wird das Sortiment durch ein Komplettangebot an Essence Keramiken, die perfekt mit den Armaturen harmonieren.