4. Aachener Gesamtschule Interview mit Thomas Vöge, KRESINGS Architekten
Individuelles und integratives Lernen, das Schülern Eigenverantwortung überträgt und Herausforderungen zulässt – Hanno Bennemann, bis 2019 Schulleiter der 4. Aachener Gesamtschule, ist überzeugt von modernen dynamischen Lehrkonzepten. Das Architekturbüro KRESINGS aus Münster fand die passende architektonische Form für die neue Ganztagsschule. Entstanden ist ein innerstädtisches Ensemble, in das Bestand und Freiräume stimmig eingebunden werden konnten. Projektleiter Thomas Vöge erinnert sich an ein besonders spannendes Projekt.
Schulbauprojekte sind sehr komplex: Es soll nicht nur ein technisch einwandfreies Gebäude entstehen – es soll ein Ort der Inspiration für Generationen von Schülern werden.

Herr Vöge, welchen Status hat das Projekt 4. Aachener Gesamtschule für das Büro KRESINGS?
Wir haben uns immer Aufgaben im Schulbau gewünscht und uns daher für die Teilnahme am Wettbewerb der Stadt Aachen entschieden. Schulbauprojekte sind sehr komplex: Es soll nicht nur ein technisch einwandfreies Gebäude entstehen – es soll ein Ort der Inspiration für Generationen von Schülern werden. In Aachen lag zudem ein neues pädagogisches Konzept zugrunde. Diese Anforderungen haben uns sehr gereizt. Die Annäherung an ein solches Projekt erfordert einen engen Dialog mit Lehrern, Schülern und Eltern. Als Architekt kann man hier nicht mehr mit eigenen Erfahrungswerten arbeiten – man muss rausgehen und sich die Schulen von heute ansehen.

Wurden die Nutzer, Lehrer und Schüler, am Gestaltungsprozess beteiligt?
Worin genau besteht das pädagogische Konzept der Gesamtschule?
Dieses wurde federführend von Hanno Bennemann initiiert, der sehr dafür kämpfen musste. Es geht im Kern darum, die Schüler in den Mittelpunkt zu stellen, sie zu mehr Eigenverantwortung zu ermutigen. Schwächere und eingeschränkte Schüler werden integriert. Bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt hat z. B. das Projekt „Herausforderung“. Schulisch gesehen spielen die sogenannten Teams eine wichtige Rolle – eine Organisationseinheit aus Lehrern und Schülern. Den klassischen Klassenverbund gibt es kaum noch.
Wie haben Sie das pädagogische Konzept in Architektur und Raumprogramm überführt?
Teil der Aufgabe war es, zwei Bestandsgebäude der vorherigen Realschule zu integrieren. In diesen zweigeschossigen „Turmhäusern“ befinden sich die Räume für die Teams aus Lehrern und Schülern. Die Teams differenzieren sich durch farblich unterschiedlich gestaltete Räume. Herzstück der Teams sind die Teamräume – großflächig verglaste Quader, in denen die Lehrer arbeiten und den Schülern jederzeit zur Verfügung stehen, wodurch eine größtmögliche Transparenz geboten wird. Da es sich um eine Ganztagsschule handelt, gab es zudem die konkrete Anforderung, Bereiche zur Regeneration zu schaffen. In diesem Sinne sind die Flure nicht mehr ausschließlich Verkehrsflächen. Durch Sitznischen und Lerninseln werden eine gemeinschaftliche Lernatmosphäre und hohe Aufenthaltsqualität geschaffen. Sehr wichtig in diesem Zusammenhang war auch die Mensa: Vielen Kindern ist das gemeinsame Mittagessen nicht unbedingt bekannt und für sie ist es eine zentrale strukturgebende Zusammenkunft.
Welche Anforderungen ergaben sich aus dem städtebaulichen Umfeld?
Die 4. Aachener Gesamtschule befindet sich inmitten einer Wohnbebauung, welche städtebaulich als Blockrandbebauung zu verstehen ist. An diese Kante wurde die neu gebaute Sporthalle gesetzt, die sich bewusst in die Bautenfolge legt und den Zuweg zum Schulkomplex unterstützt. Zwischen den Turmhäusern wurde der Neubau platziert, der das städtebauliche Gesamtkonzept vervollständigt und das funktionale Bindeglied der Schule bildet. Durch die helle Ziegelfassade ist eine kompakte Gesamtfigur entstanden.
Perfekt ausgerichtet auf junge Nutzer
An den Kochinseln in der schuleigenen Küche lernen die Schüler der 4. Aachener Gesamtschule mit Lebensmitteln umzugehen. Die Armaturen gehören hier – wie in jeder Küche – zu den am häufigsten genutzten Ausstattungselementen. Mit Concetto von GROHE wählten die Planer eine perfekt auf die Bedürfnisse der Schule abgestimmte Variante. Ihre flache Bauweise und der filigrane Hebel machen sie auch für jüngere Kinder gut bedien- und erreichbar. Zudem sorgt die SilkMove Technologie für eine dauerhafte Leichtgängigkeit. Der schwenkbare Auslauf erlaubt außerdem die einfache Nutzung der Doppelspültische und bietet den Schülern beim Waschen von Gemüse, Befüllen von Töpfen oder Abspülen von Kochutensilien viel Bewegungsfreiheit.
Objektdaten
- Objekt 4. Aachener Gesamtschule
- Bauherr Gebäudemanagement der Stadt Aachen
- Architekt KRESINGS, Münster
- Projektleiter Thomas Vöge
- BGF 9.077 m² (mit Sporthalle)
- Energiekonzept Passivhausstandard
- Fertigstellung August 2016
GROHE Produkte Küchenarmatur Concetto