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Foto: Schnepp Renou Berlin

Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin Interview mit Architekt Roland Duda, O&O Baukunst

Anfang Oktober 2018 wurde der neue Standort der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch mit Leidenschaft von den Studenten in Besitz genommen. Kein Wunder – schließlich mussten sie sich den Neubau gegen politische Bedenken erkämpfen. Vormals auf drei provisorische Standorte verteilt, sind nun alle Sparten an der Zinnowitzer Straße vereint. O&O Baukunst haben einen Ort geschaffen, an dem sichtbar wird, wie Theater funktioniert. Architektonischen Ausdruck hat dies im neuen Bühnenturm mit durchscheinender Holzverschalung gefunden. Architekt Roland Duda blickt zurück.

Es ist auch befreiend, einen Bestandsbau anzunehmen, sich mit ihm auseinanderzusetzen, ihn nicht zu überformen. Das bedeutet, sich dem Gebäude und auch etwas dem Zufall auszuliefern. Das Haus nicht zu zwingen, den eigenen Vorlieben zu entsprechen.

Architekt Roland Duda, O&O Baukunst

Interview mit Architekt Roland Duda, O&O Baukunst

Warum ist die Vorgeschichte des neuen Standortes so schwierig gewesen?

Die Hochschule ist vergleichsweise klein und lebt eine sehr eigenständige Kultur. In der Politik ist nicht immer allerorten Verständnis dafür gewesen, dass eine zahlenmäßig so übersichtliche Schauspielschule unbedingt ein kostenintensives Bauprojekt in Berlin-Mitte benötigt. Die Suche nach einem geeigneten Standort und die Debatten zogen sich sehr lange hin, das Budget blieb immer gleich. Wer weiß, wie sich die Baupreise entwickeln, weiß auch, dass das nicht ohne Folgen bleiben kann. Als klar wurde, dass der Vorentwurf leicht über Budget liegt, stoppte die Senatsverwaltung das Vorhaben. Erst die Studentenproteste führten dazu, dass wir weitermachen konnten. Die Schule hat dann auch eingelenkt und ihre Anforderungen eingedampft. Dies ist im neuen Haus zum Glück auf schöne Weise sichtbar geworden.

Hoschschule für Schauspielkunst Ernst Busch, O&O Baukunst, Portrait Roland Duda, Schnepp Renou Berlin Foto: Schnepp Renou, Berlin
O&O Baukunst wird gemeinschaftlich geführt von den Architekten Roland Duda, Christian Heuchel, Laurids Ortner, Manfred Ortner, Florian Matzker und Markus Penell und hat zurzeit 100 Mitarbeiter. Neben bedeutenden Kulturbauten in europäischen Großstädten realisiert das Architekturbüro zahlreiche Büro- und Geschäftshäuser sowie renommierte Projekte für urbanes Wohnen. Das Büro ging in den 80er Jahren aus der Architekten-Künstler-Gruppe Haus-Rucker-Co hervor, die sich programmatisch zwischen freier Kunst, utopischer Architektur und Stadtgestaltung bewegte.

Das Unfertige planen – so überschreiben O&O die Projektdokumentation. Wie genau ist das gemeint?

Damit meinen wir vor allem den Umgang mit dem Bestand. Uns als Architekten hat der Sparkurs zu dem strikten Prinzip verpflichtet: Möglichst alles nutzen, was da ist. Den Umgang mit dem Vorhandenen haben wir bereits im Wettbewerb 2011 als Einzige so stark thematisiert. Wir haben dies nie als Einschränkung empfunden. Es ist auch befreiend, einen Bestandsbau anzunehmen, sich mit ihm auseinanderzusetzen, ihn nicht zu überformen. Das bedeutet, sich dem Gebäude und auch etwas dem Zufall auszuliefern. Das Haus nicht zu zwingen, den eigenen Vorlieben zu entsprechen. Zudem handelt es sich um einen wichtigen Nachhaltigkeitsaspekt.
Hoschschule für Schauspielkunst Ernst Busch, O&O Baukunst, Flur, Wasserlinie, Tafellack, Schnepp Renou Berlin Foto: Schnepp Renou, Berlin
Der Umgang mit Bestand: Eine „Wasserlinie“ wurde auf 2,30 Meter Höhe eingeführt, die Alt und Neu trennt. Alle Oberflächen unterhalb dieser Höhe sind verfeinert. Die Bauteile darüber verbleiben in ihrem vorgefundenen oder rohen Zustand. Die Architekten stellten alles in Frage: Was kann ich benutzen, was kann ich wiederverwenden oder was muss ich ändern?

Wie sind Sie mit dem Vorgefundenen umgegangen?

Wir haben auf einer Höhe von 2,30 Metern eine „Wasserlinie“ gezogen, die die gestalterischen Eingriffe begrenzt. Bis zu dieser Linie wurde der Bestand der früheren Opernwerkstätten verfeinert, denn auf dieser Höhe spielt sich alles ab. Die Wände wurden mit Holz verkleidet und mit Tafellack beschreibbar gemacht. Darüber haben wir alles so gelassen, wie es war.
Hoschschule für Schauspielkunst Ernst Busch, O&O Baukunst, Bühnenturm, Schnepp Renou Berlin Foto: Schnepp Renou, Berlin
Im Inneren des 24 Meter hohen Holzturms liegen zwei Studiobühnen als Blackboxes übereinander. Der herkömmlich rückwärtige Betrieb von Technik und Auftritt wird hier an der Außenfassade durch den Schleier des Holzvorhangs sichtbar.

Wo mussten Sie Neues entwickeln?

Wir haben zwei Baukörper an den Bestand herangeschoben, die es zuvor nicht gab. Das ist zum einen der große Bühnenturm mit 24 Metern, der zwei Bühnen enthält und flexibel bespielbar ist. Mit der vorspringenden Lage zur Straße hin und der lichtdurchlässigen Holzfassade ist er auch ein Zeichen der Transformation des Hauses. Das lichtdurchflutete Theatercafé wurde als Pavillon von der anderen Seite an den Altbau gesetzt und bietet nicht nur den Studierenden Aufenthaltsqualität, sondern auch den Besuchern des öffentlichen Abendprogramms, das die Hochschule regelmäßig anbietet.
Hoschschule für Schauspielkunst Ernst Busch, O&O Baukunst, Lage Zinnowitzer Straße, Luftbild, Robert Grahn Foto: euroluftbild.de/Robert Grahn
Die Lage an der Zinnowitzer Straße

Welche Maßnahmen haben sich aus der Praxis der Hochschule ergeben?

Die größte Herausforderung war der Schallschutz. Die meisten Räume sind kleine Probebühnen, auf denen es sehr laut zugeht. Den notwendigen Schallschutz dafür gab der Altbau nicht her. Eigentlich wollten wir hier viel mit Glas arbeiten, um die Kommunikation zwischen den Klassen und Sparten zu erleichtern. Diese Idee mussten wir leider kippen und die Räume in eine abschottende Hülle setzen. Daraus entstand aber die Idee, beschreibbare Wände zu schaffen. Transparente Wände konnten wir glücklicherweise im Fundus im Erdgeschoss umsetzen, sodass die Materialien und die Arbeit im Fundus für alle sichtbar sind.

Hoschschule für Schauspielkunst Ernst Busch, O&O Baukunst, Fundus, Glas, Harald Hauswald, Ostkreuz Foto: Harald Hauswald, Ostkreuz
Verglaste Wände gewähren einen Blick auf die Requisiten und die Arbeit im Fundus.
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Hinter der schlichten Erscheinung der Eurosmart Cosmopolitan steckt eine hohe Funktionalität, die den wirtschaftlichen und nachhaltigen Betrieb von Bildungseinrichtungen unterstützt.

Minimalismus in Reinform

Beim Neu- und Umbau der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch haben sich die Architekten immer wieder ganz bewusst auf das Wesentliche konzentriert. Zu diesem Ansatz passt auch die Wahl der Armatur für die Sanitärräume des Gebäudes: Bei der Gestaltung der Eurosmart Cosmopolitan verzichteten die GROHE Designer auf alles Unnötige. Das Ergebnis ist eine moderne Armaturenlinie, die reduziertes Design mit hoher Ergonomie und Funktionalität vereint. Neben der integrierten Wassersparfunktion reduziert die Variante mit SilkMove ES Technologie zudem zusätzlich den Energieverbrauch: In der häufig genutzten Mittelstellung des Bedienhebels fließt hier nur kaltes Wasser. Wünscht der Nutzer warmes Wasser, muss er den Hebel aktiv nach links bewegen.

Objektdaten

  • Objekt Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin
  • Bauherr Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Berlin
  • Architekt O&O Baukunst, Roland Duda, Manfred Ortner
  • Projektleiter Tobias Ahlers
  • BGF 16.200 m²
  • Fertigstellung Oktober 2018

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