Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Neubau mit Holzfassade von BHBVT Architekten, Berlin
Freiraum und Bauwerke des Wissenschaftsparks Albert Einstein stellten höchste Ansprüche an den Neubau des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Das Berliner Architekturbüro BHBVT reagierte mit einem einnehmend dezenten Baukörper.
Autor: Michael Kasiske
Unser Leitmotiv war es, ein ‚Haus im Wald‘ zu schaffen, das gleichsam eine Symbiose mit der Umgebung eingeht und auf diese Weise die historischen Gebäude der Sternwarte nicht durch seine Größe dominiert.

Verstecken, verspiegeln, tarnen? Diese Fragen mussten sich die beiden Projektverantwortlichen Stefan Tebroke und Bruno Vennes stellen. Denn der gleich einem englischen Garten angelegte Campus auf der höchsten Erhebung der brandenburgischen Landeshauptstadt ist zum einen Teil ein Natur- und Trinkwasserschutzgebiet. Zum anderen befinden sich in der Nähe des Bauplatzes zahlreiche denkmalgeschützte Observatorien, überwiegend aus wilhelminischer Zeit, wie der „Große Refraktor“, aber auch der „Einsteinturm“, ein Schlüsselwerk moderner Architektur.
Ganz bewusst entschieden sich die beiden Architekten gegen ein weiteres Monument. Des Weiteren schlugen sie ein neues Baufeld vor: eine den Hang abwärts liegende Lichtung am Rande des Walds. Dort entwickelten sie einen dreigeschossigen Baukörper auf einem kleeblattförmigen Grundriss. Die Außenwände sind konvex und konkav geführt, sodass die Figur frei von Ecken ist.
Der Neubau scheint sich zwischen dem weitgehend erhaltenen Baumbestand geradezu durchzuschlängeln. Diese organische Integration setzt sich auch in der Fassade fort, die vollständig mit Lamellen aus beflammter Lärche verkleidet ist. In selbstbewusstem Kontrast zu den nahen prominenten Bauwerken lässt der dunkle Farbton des oberflächlich angekohlten Holzes den Institutsbau in vollkommenem Einklang mit seiner Umgebung stehen. Dazu trägt auch ein aus der Waldkante entwickelter Freiraum bei, in den die Berliner Landschaftsplaner von „Extern“ ein Notstromaggregat sowie Parkplätze integrierten. Die Grundrissstruktur folgt der Logik der Geometrie. An der Außenwand liegen – mit gleicher Raumtiefe – Büros und Besprechungsräume für rund 200 Wissenschaftler. Entsprechend weiten und verengen sich die Flure, die von einem zentralen Atrium in drei Zylinder „fließen“. Mit einem Durchmesser wie der des Großen Refraktors beinhalten diese jeweils zwölf „Denkerzellen“. Der Großrechner des Instituts ist im Untergeschoss untergebracht, für den ebenfalls dort platzierten Vortragssaal wurde zum natürlichen Belichten der Geländesprung genutzt. Das klare Leitsystem, das die Geometrie des Gebäudes aufnimmt, entwickelte die Berliner Designagentur Moniteurs.
Der lichte helle Innenraum, der durch die reduzierte Ästhetik glatter Sichtbeton- und Putzoberflächen geprägt wird, lässt kaum vermuten, dass das Gebäude selbst Forschungsgegenstand ist. Zum einen wird das Verhalten von Vakuumgläsern geprüft, zum anderen der Einfluss von Trennwänden aus Lehm, Phase-Change-Material (PCM) oder Gipskarton auf die Behaglichkeit des Raumes. Die in die Decken integrierte Flächenheizung wird mit der Abwärme des Großrechners betrieben. Wer mit dem „Haus im Wald“ vorschnell eine Hütte assoziierte, wird mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung auf die Höhe aktuellen Bauens gebracht. Sicherlich hat es für die Einladung zum Wettbewerb um das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung eine Rolle gespielt, dass die Architektur von BHBVT durch ihre stets aus den örtlichen Gegebenheiten entwickelte Gestaltung charakterisiert wird.
Unsere Antwort auf den besonderen Ort mit außerordentlichen Bauwerken lautete respektvolle Distanz und Zurückhaltung, um aus dieser Haltung heraus eine eigene Qualität mit selbstbewusstem zeitgenössischen Ausdruck entwickeln zu können.

Objektdaten
- Objekt Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) e. V.
- Architekten BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
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