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Fotos Objekt: Werner Huthmacher, Berlin

Pflegewohnhaus Baumgarten, Wien Ganahl:Ifsits Architekten als Generalplaner

Der in Wien-Penzing gelegene Gebäudekomplex des Pflegewohnhauses Baumgarten ist Teil eines Häuserblocks, der von der Hütteldorfer Straße, der Heinrich-Collin-Straße, der Salisstraße und der Seckendorfstraße begrenzt wird. Er verfügt über drei Bereiche für Kurzzeitpflege, sieben Bereiche für Langzeitbetreuung, zwei Bereiche für Demenzpatienten sowie ein Tageszentrum, in dem bis zu 50 Menschen betreut werden können. Das Wiener Büro Ganahl:Ifsits Architekten hatte für das 70 Millionen Euro teure Eigenprojekt des Krankenanstaltenverbunds der Stadt Wien ein Generalplanermandat.

Ganahl Ifsits Architekten Foto Stefan Krauss Foto: Stefan Krauss
Walter Ifsits, Hanno Ganahl, Werner Silbermayr und Guido Welzl (v. l.)

Ganahl:Ifsits Architekten wurde 1993 gegründet. Arbeitsschwerpunkte sind: Städtebau, Wohnbau, Bürobauten sowie altersgerechtes Wohnen. Das Büro hat zahlreiche Wettbewerbserfolge und Auszeichnungen vorzuweisen. Das „Pflegewohnhaus Baumgarten” etwa wurde 2014 für den österreichischen Bauherrenpreis nominiert. Zu den in Umsetzung befindlichen Projekten zählt in Wien der Wohnbau „Donaumarina” sowie die Wohnhausanlage mit Geschäftszentrum „Eurogate”.

Interview mit Walter Ifsits

Der 1900 als Militärspital errichtete Gebäudekomplex war zuletzt als Geriatriezentrum genutzt – was waren die Anforderungen für den Neu- und Umbau?

Gewonnen haben wir den europaweit ausgeschriebenen zweistufigen Wettbewerb 2007 mit unserem städtebaulichen Konzept eines viergeschossigen Atriumhauses und eines zweigeschossiges Langhauses: Damit nehmen wir das System der Pavillons auf, brechen aber die vormals strenge Axialität auf und öffnen das Areal zur Umgebung hin. Von den insgesamt sechs Pavillons mussten wir zwei abbrechen, weil die Vier- und Sechsbettzimmer den Pflegestandards des 2007 verabschiedeten neuen Geriatriekonzepts der Stadt Wien nicht mehr entsprachen. Heute haben wir 80 Prozent Einzelzimmer, die übrigen 20 Prozent sind Zweibettzimmer und Wohngruppen. Die übrigen vier unter Denkmalschutz stehenden Pavillons werden anderweitig genutzt – unter anderem sind dort die Verwaltung und ein Kindergarten untergebracht.

Wie baut man ein Krankenhaus, das nicht wie eines aussehen soll?

Im Prinzip ist es so: Wenn es uns gelingt, ein Haus zu bauen, in dem sich das Personal wohlfühlt, dann geht es auch den Patienten gut. Deshalb war es uns von Anfang an sehr wichtig, bei dem Projekt eine Spital-Atmosphäre zu vermeiden und möglichst differenzierte Räume zu schaffen – mit kleinen und überschaubaren Wohnbereichen, mit Fluren, die sich auf weiten und als Begegnungszonen dienen, mit hochwertigen und fein aufeinander abgestimmten Materialien. Geholfen hat uns dabei, dass wir im ganzen Haus die hölzernen Einbaumöbel selbst entwerfen konnten – bis auf die Betten, da konnten wir nichts machen … Dafür gibt es in jedem Zimmer eine „Wand der Erinnerung“ für Fotos und persönliche Dinge, und die Patienten dürfen – in begrenztem Umfang – auch Einrichtungsgegenstände von zu Hause mitbringen. Ein anderes Thema ist das Licht: Weil die Patienten zum Teil sehr schlecht sehen, brauchen wir überall eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux – für Normalsichtige viel zu grell, und für die Klimatisierung des Hauses ein erheblicher Aufwand. Aber wenn Sie einmal eine Simulationsbrille für Sehbehinderungen getragen haben, verstehen Sie es. Deshalb haben wir versucht, so viel Tageslicht wie möglich ins Innere des Gebäudes zu holen, und um den Bezug zur Natur zu stärken, haben wir den Aufenthaltsbereichen im Atriumhaus jeweils einen zweigeschossigen Wintergarten vorgelagert, von dem aus man einen sehr schönen Blick nach draußen hat.

Wenn es uns gelingt, ein Haus zu bauen, in dem sich das Personal wohlfühlt, dann geht es auch den Patienten gut. Deshalb war es uns von Anfang an sehr wichtig, bei dem Projekt eine Spital-Atmosphäre zu vermeiden.

Architekt Walter Ifsits, Ganahl:Ifsits Architekten

Pflegewohnhaus Baumgarten Wien Ganahl Ifsits Architekten Foto Werner Huthmacher
Die Balkone sind mit einem Pflegebett befahrbar, die hölzernen Lamellen-Schiebe-Fensterläden sorgen für angenehmes Licht.

Welche Begegnungsmöglichkeiten gibt es darüber hinaus?

In dem sanierten Bestandspavillon konnten wir im Erdgeschoss einen doppelt geschosshohen Veranstaltungssaal realisieren, und die Demenzpatienten können den Pflegehof – zusätzlich zu ihrem eigenen Hof – mitbenutzen. Dort gibt es eine Voliere, einen überdachten Pavillon und einen Teich. Der Bewegungsraum des Therapiebereichs lässt sich nach außen öffnen, es gibt im Hof einen Hochbeetgarten, der ebenso wie das Caféhaus und der Friseur auch von den Bewohnern der umliegenden Häuser genutzt werden kann, und last but not least gibt es ein tiergestütztes Therapieangebot.

Altersgerechtes Lichtkonzept: Ältere Menschen sehen oft schlecht und benötigen eine höhere Beleuchtungsstärke von 500 Lux.

Orientierung ist ein wichtiges Thema in der Geriatrie. Was kann die Architektur dazu beitragen?

Jede der insgesamt zwölf Stationen hat als Orientierungshilfe ihre eigene Farbe. Als Farben für die Bewohnerzimmer haben wir Grün bzw. Orange gewählt. Sie wirken auffrischend und positiv stimulierend: Orange lockert, regt an, heitert auf und suggeriert als warme Farbe innere Ausgeglichenheit; Grün wirkt beruhigend und stabilisierend. So kommen zwei Farben mit annähernd gleicher und positiver Wirkung zum Einsatz. Außerdem ist die Lage der Pflegezimmer an den shuttern, den hölzernen Lamellen-Schiebe-Fensterläden, von außen klar ablesbar. Sie sorgen für ein sehr schönes Licht im Inneren der Räume, fast so wie in einem Sanatorium – die Balkone sind auch mit einem Pflegebett befahrbar – und die mit abstrahierten Wiesenmotiven bedruckten Glasgeländer, die nach oben optisch durchlässiger werden, nehmen den Patienten die Schwellenangst.

Objektdaten

  • Objekt Pflegewohnhaus Baumgarten
  • Bauherr KAV
  • Architekten Hanno Ganahl, Walter Ifsits, Werner Silbermayr, Guido Welzl
  • Projektleiterin Barbara Puchhammer
  • BGF 44.400 m²
  • Eröffnung Frühjahr 2014

GROHE Produkte Waschtischarmatur Europlus

Pflegewohnhaus Baumgarten Wien Ganahl Ifsits Architekten Elektronikarmatur infrarot GROHE Europlus E Foto Werner Huthmacher
Das Infrarot-Auge der Elektronikarmatur Europlus E nimmt den Nutzer am Waschtisch wahr und aktiviert den Fluss berührungslos.

Höchst hygienisch

Hygiene hat in Senioreneinrichtungen eine besondere Priorität: Keimübertragungen zu verhindern – insbesondere an Armaturen in Bädern und Waschräumen –, ist nicht zuletzt wegen des bei vielen Bewohnern geschwächten Immunsystems sehr wichtig.

Deshalb sind berührungslose Steuerungen für Armaturen die optimale Lösung, um maximale Hygiene am Waschtisch zu gewährleisten. Die Detektion des Nutzers per Infrarotstrahl aktiviert und deaktiviert den Fluss automatisch, und der Wasserfluss endet spätestens nach der voreingestellten Laufzeit. So muss der Anwender die Armatur nicht anfassen und das Schließen kann nicht in Vergessenheit geraten.

Im Geriatriezentrum Baumgarten ist die berührungslose Steuerung von GROHE äußerst bedarfsgerecht im Einsatz. Die gesamte Technik ist bei den Unterputzvarianten der Elektronikarmaturen (optional z.B. bei Allure E und Essence E) hinter der Rosette verborgen. Sichtbar sind dann lediglich das „elektronische Auge“ und der Auslauf, der für die Abstimmung auf den jeweiligen Waschtisch in verschiedenen Längen erhältlich ist.

Ebenfalls aus Gründen maximaler Hygiene kann die Europlus E auf regelmäßige automatische Spülungen programmiert werden, damit Keime sich nicht in den Leitungen festsetzen.

Je nach Anforderung und Installation kann die Abgabe auf kaltes Wasser beschränkt sein, oder es fließt bereits vorgemischtes Wasser. Hierfür bietet sich ein Grohtherm Micro Thermostat an, der nicht nur das Wasser wunschgemäß temperiert, sondern die Nutzer auch vor Verbrühungen schützt.