Hotel Fregehaus, Leipzig Boutique-Hotel gestaltet durch Fuchshuber Architekten
Im Zuge der Wiederbelebung des barocken Kaufmannshauses wurde von der Architektin Sabine Fuchshuber in den Hofflügeln des historischen Fregehauses ein Boutique-Hotel entwickelt, dessen Gastgeberin sie selbst ist. Grundsatz bei Umbau und Renovierung war der größtmögliche Erhalt originaler Stilelemente, um die Authentizität des Hauses zu bewahren. Der wesentliche architektonische Eingriff bestand in der Neukonzeption der gesamten Erschließung mit dem Ziel, möglichst viele Zimmer auf den Innenhof auszurichten.

Frau Fuchshuber, wie kam es zu dem Wandel von der Architektin zur Gastgeberin im selbst gestalteten Boutique-Hotel?
Die Arbeit als Architektin war für mich immer sehr interessant, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt habe ich gemerkt, dass meine Seele damit nicht mehr angesprochen wird. Ich habe mich gefragt: Was kann ich gut und was mache ich richtig gerne? Die Antwort darauf war, vor allem mit anderen Menschen zusammen zu sein und ihnen etwas „mitzugeben“. Daher wähle ich auch bewusst den Begriff „Gastgeberin“. Mit der Zeit hat sich immer stärker die Idee von einem eigenen Hotel herausgebildet, von einem kleinen, individuellen Haus, in dem sich Gäste zuhause fühlen können. Ich habe mich stark mit den Fragen beschäftigt, wann ein Hotel ein gutes Hotel ist und was es schön macht. In dem Buch „Wo Architekten schlafen“ gibt es einen wunderschönen Aufsatz von Joseph von Westphalen über die Qual der Hotelsuche, darüber, sich auf das Abenteuer und die Romantik der Vor-Ort-Suche einzulassen, oder doch lieber im Voraus zu reservieren. Für mich ist es so: Ein schönes Hotel gestaltet mir den Aufenthalt in der Stadt erst rund und ausgewogen. Und: Der Besuch bleibt mir in Erinnerung. Die „soft skills“ eines Hotels sind mir deutlich wichtiger als ein allgemeiner Standard, daher habe ich mich für die Eröffnung als Boutique-Hotel entschieden – zu vergleichen mit einem „Nischenprodukt“.
Wie ist daraus das Umbau- und Sanierungskonzept für das Fregehaus in Leipzig entstanden?
Ausgehend von dieser anfänglich romantischen Vorstellung habe ich begonnen, an drei verschiedenen Konzepten zu arbeiten – einem Neubau und verschiedenen Umbauten. 2012 wurde das Fregehaus dann durch eine Eigentümergemeinschaft erworben und ich konnte mich direkt einklinken und mir bereits in der Verkaufsphase gemeinsam mit meinem Mann Pläne des Gebäudes ansehen. Auf Grundlage der Vermesserpläne habe ich die ersten Skizzen begonnen: Mit welchen Strukturen kann man arbeiten? Wie kann man mit möglichst wenigen Änderungen an der Statik umbauen? Früh war klar, dass es größere Eingriffe für ein fehlendes Treppenhaus geben musste und dass die Anlage von Fluren und Zimmern umgekehrt werden musste, damit die Gästezimmer den schönen Blick auf den barocken Innenhof bekommen. Mit dem neuen Treppenhaus konnte dann auch ein Fahrstuhl eingebaut werden. Generell aber erfolgten die Umbauten so sparsam wie irgend möglich. Zusammen mit einer Mitarbeiterin aus dem Büro Fuchshuber Architekten, die auch für die technische Umsetzung zuständig war, habe ich mich dann an die konkrete Ausarbeitung der Skizzen und Ideen gemacht. Die konkreten Umbauarbeiten dauerten ein Dreivierteljahr und 2014 haben wir mit sechs Zimmern zur Buchmesse eröffnet.
Es war uns wichtig, das Vorgefundene mit Respekt zu behandeln. Grundsätzlich sollten so viele originale Stilelemente wie möglich erhalten werden.

Ihr Ansatz war es, mit dem „Charakter des Gebäudes zu arbeiten“ – was bedeutet das konkret in der Sanierung des Gebäudes? Wo verlief die Grenze zwischen Erneuerung und Erhalt?
Ursprünglich handelt es sich um ein Renaissance-Gebäude, was durch den barocken Umbau allerdings kaum noch zu erkennen ist. Dieser bestimmt zu größten Teilen auch noch das heutige Erscheinungsbild, z. B. in der Fassade und der Anlage der Fenster. Ende der 80er-Jahre gab es bereits eine Sanierung durch den VEB Denkmalpfl ege, die die Fassade, die Fenster, den Saal und die Decken umfasste. Diese Sanierungsarbeiten haben wir nur in Teilen revidiert, z. B. wurden Betonböden wieder entfernt. Der Saal, der Fassadenanstrich und die Fenster konnten mit behutsamen Eingriffen übernommen werden. So gibt es aus jeder Bauphase noch sichtbare Elemente. Es war uns wichtig, das Vorgefundene mit Respekt zu behandeln. Grundsätzlich sollten so viele originale Stilelemente wie möglich erhalten werden.
Welche Gestaltungsprinzipien haben Sie für die Inneneinrichtung entwickelt?
Grundsätzlich war es mir wichtig, das barocke Erscheinungsbild des Gebäudes nicht durch eine überladene Einrichtung zu entkräften. Sprich: kein Plüsch, sondern eine Möblierung mit zurückhaltenden modernen Stücken sowie ausgewählten antiken Fundstücken. Dazu ein ruhiges Farbkonzept aus zartem Grau, Goldelementen, Rot und Schwarz. Die Betten und Garderobeneinbauten sowie die Rezeption beruhen auf meinen Skizzen, die vom Architekturbüro in CAD-Zeichnungen umgesetzt wurden und dann von einem Leipziger Tischler wundervoll ausgeführt wurden. Für alle Handwerksarbeiten haben wir mit Leipziger Betrieben zusammengearbeitet. So wurden z. B. auch die Stoffrollos und die verschiedenen Betthimmel nach meinen Vorstellungen hier in Leipzig individuell angefertigt.
Objektdaten
- Objekt Hotel Fregehaus
- Bauherr Fregehaus GbR
- Architekten und Generalplaner FUCHSHUBER ARCHITEKTEN GMBH
- Projektleitung Sabine Fuchshuber, Ina Mittelsdorf
- BGF ca. 1.000 m²
- NF ca. 721 m²
- Planungsbeginn 2012
- Baubeginn 2013
- Fertigstellung 2014
GROHE Produkte Waschtischarmatur Eurosmart C, Abdeckplatte Nova Cosmopolitan, Vorwandinstallation Rapid SL, UP-Dusche Essence
FÜR DAUERHAFTEN CHARME
Gerade bei der Ausstattung von Hotelbädern spielt die hochwertige Qualität eine große Rolle. GROHE-Armaturen, wie die im Hotel Fregehaus eingesetzte Eurosmart Cosmopolitan, sind auch bei häufiger Nutzung besonders robust und langlebig. Dafür sorgt beispielsweise die GROHE-StarLight-Technologie, die die Oberflächen besonders widerstandsfähig gegen Schmutz und Kratzer macht. So erstrahlt ihr Chrom auch nach Jahren noch wie am ersten Tag. Zudem verleiht GROHE SilkMove der Armatur eine seidenweiche Leichtgängigkeit – und das lebenslang.
Da Hotelzimmer naturgemäß häufig wechselnde Gäste beherbergen, sind Produkte gefragt, die besonders ergonomisch und nutzerfreundlich sind. Das gilt beispielsweise für Einhebelmischer mit großen griffigen Bedienhebeln, wie bei Eurosmart Cosmopolitan. Etwas filigraner, aber nicht weniger angenehm in der Hand liegen die Hebel der Essence-Armaturen in den Duschen des Hotels Fregehaus. Und auch die Bedienung der Zwei-Mengen-Betätigung Nova Cosmopolitan am WC erschließt sich intuitiv.