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Die Hoffotografen

Nachhaltiges Hotelzimmer Im Interview: Claudia Dressler und Diana von Lützau

Seit über 30 Jahren arbeitet die DSH GmbH als Generalunternehmen im Innenausbau für die internationale Hotellerie. In einem Hochhaus in Berlin-Mitte hat sie jetzt ein Modellprojekt umgesetzt, das Betreiber von nachhaltigem Bauen überzeugen soll.

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Claudia Dressler

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Diana von Lützau

» Lehmputzwände sorgen für eine sehr gute Raumluft. «

Sie haben gerade mit einem Longstay-Appartment Maßstäbe gesetzt. Was ist die Vision dahinter?

Claudia Dressler : Wir wollten versuchen, mit Materialien, die wieder in den Wirtschaftskreislauf integriert werden können, ein Musterappartment herzustellen. Viele Hotelrenovierungen sind momentan noch nicht nachhaltig. Es werden neue Projekte gebaut, die nach Ablauf der Lebenszeit entsorgt werden. Wir wollen Betreiber und Investoren davon überzeugen, dass Materialien dann auch noch einen Wert haben, der genutzt werden kann. Man muss sich klarmachen, dass in einem 19 Quadratmeter großen Hotelzimmer bis zu 1000 Kilo Material verbaut ist – das ist eine enorme Größenordnung.

Diana von Lützau: Wir wollten vor allem beweisen, dass nachhaltiges Bauen nicht zwingend teurer ist. Und wenn es etwas teurer ist, dass am Ende die Vorteile überwiegen und sich so das Preisplus wieder relativiert. Das ist der Fall, wenn Materialien wiederverwertet werden können oder Hersteller ihre Produkte kostenfrei zurücknehmen und damit die Entsorgungskosten wegfallen. Und auch, wenn durch die Verwendung nachhaltiger Produkte die Wohnqualität deutlich gesteigert wird. Der Stand heute ist: Es geht nur um den Preis. Wer am günstigsten ist, bekommt den Zuschlag. Aspekte wie Materialwert und CO2-Neutralität fließen überhaupt nicht in die Kalkulation ein.

Was ist anders als in normalen Hotelzimmern?

Diana von Lützau: Wir haben Produkte ausgesucht, die die beste Performance in Sachen Wiederverwertbarkeit haben – so wie bei GROHE. Wir haben außerdem keine Klebstoffe verwendet. Der Boden etwa ist nicht verklebt und somit lösemittelfrei. Und statt Gipskartonwänden haben wir Lehmputzwände aufgestellt. Sie nehmen Feuchtigkeit aus der Luft auf und geben es bei Trockenheit wieder ab. Durch die Filterwirkung werden Schadstoffe absorbiert.

Was hat Sie denn positiv überrascht?

Claudia Dressler: Wie unfassbar gut die Raumluft wurde, nachdem die Lehmwände aufgestellt waren. Sie war sehr sauber und angenehm. Vorher roch es nach Baustelle, Trockenbau und Baustaub. Danach war dieser typische Baustellengeruch weg. Das fanden wir absolut faszinierend.

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HOTELS IM WANDEL

Geeignete Grundstücke für neue Hotels sind rar und entsprechend kostspielig. Selbst wenn es passende Areale gibt, warten Fallstricke: Hohe Baukosten, verschärfte Nachhaltigkeitsanforderungen, Inflation und gestiegene Zinsen machen viele Neubau-Projekte wirtschaftlich unattraktiv. Eine mögliche Lösung ist die Revitalisierung bestehender Gebäude. Diese kann über die Modernisierung, Neupositionierung und Erweiterung vorhandener Hotels erfolgen oder über Umnutzungen. Gerade im Segment der Gewerbeimmobilien ist das Angebot in vielen Regionen größer als die Nachfrage.

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Hotels im Wandel

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