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BRICKS, BERLIN Mixed-Use Ensemble von GRAFT

In Berlin-Schöneberg revitalisierten GRAFT Architekten gemeinsam mit der Trockland Management GmbH das historische Postgelände an der Hauptstraße. So entstand ein öffentlich zugängliches Ensemble aus zwei Neubauten und fünf sanierten Bestandsbauten. Es umfasst Wohnungen, Büros, Geschäfte, Restaurants sowie verschiedene Kultur- und Bildungseinrichtungen. Backsteinfassaden dienen als vermittelndes Element.

Pablo Castagnola
Das Architekturbüro GRAFT wurde 1998 von Thomas Willemeit, Wolfram Putz und Lars Krückeberg in Los Angeles, Kalifornien, als Label für Architektur, Städtebau, Design, Musik und „the pursuit of happiness“ gegründet. Seit 2001 unterhalten die Architekten eine Bürofiliale in Berlin, seit 2004 eine weitere in Peking. Insgesamt beschäftigt GRAFT rund 150 Mitarbeiter auf drei Kontinenten.

BRICKS besticht durch seine ausgeklügelte Backsteinarchitektur und sein komplexes Mischnutzungskonzept. Im Interview berichten die drei Gründungspartner von GRAFT Architekten, wie sie das Projekt umgesetzt haben und wie sie generell zum Thema „Mixed-Use“ stehen.

Ziegel ist ein fantastisches Material, das sich wie eine intelligente Haut benutzen lässt und es uns ermöglicht, modular und frei in fast jeder Form zu arbeiten

GRAFT Architekten

Wie sind Sie zu dem Projekt gekommen?

Wir hatten mit Trockland vorher schon mehrere ähnliche Projekte erfolgreich umgesetzt, in denen es darum ging, dem Alten ein Neues gegenüberzusetzen, z. B. Charlie Living in Berlin-Mitte. So ist man dann auch mit der Revitalisierung des historischen Postgeländes in Schöneberg auf uns zugekommen. Das war eine einmalige Möglichkeit, weil es kaum ein stärkeres, heterogeneres Ensemble gibt, in dem die unterschiedlichen Phasen des Berliner Backsteinbaus so signifikant versammelt sind. Da lag es nahe, diese Geschichte mit BRICKS weiterzuerzählen beziehungsweise sie auch mit Backsteinarchitektur zu vollenden.

Wie drückt sich das in den Fassaden der beiden Neubauten aus?

Ziegel ist ein fantastisches Material, das sich wie eine intelligente Haut benutzen lässt und es uns ermöglicht, modular und frei in fast jeder Form zu arbeiten. Die neuen Fassaden treiben diesen Erkenntnisprozess quasi auf die Spitze: Sie zeigen, wie mit Hilfe von Computertechnologie und parametrischen Entwürfen Einwölbungen und dreidimensionale Figuren entstehen, die früher konstruktiv undenkbar gewesen wären. Am Apartmenthaus an der Belziger Straße etwa löst sich die Schutzschicht, die der Ziegel heute ist, scheinbar wie eine Pelle ab und wellt sich dann gegenläufig über die Geschosse. An der Hauptstraße haben wir mit dem Haupteingang eine skulpturale, einladende Geste geschaffen und den Ziegel von dort aus an das Dach herangeführt, wo er kongenial zwischen den Traufkanten der Nachbargebäude vermittelt.

Worüber kommunizieren die Gebäude mit ihrer Umwelt?

Zur Hauptstraße hin vor allem durch die sehr fein gearbeiteten verglasten Boxen, die dort freigestellt werden, wo die Fassade nach hinten ausweicht. Das ist ein Spiel mit der Exponiertheit des Wohnens. Gerade in den oberen Bereichen, in denen die Kuben stark hervortreten, verbringen die Bewohner viel Zeit in den Sitzfenstern. Der Neubau an der Belziger Straße hingegen kommuniziert vor allem über seine gewölbten, fast schon terrassenartigen Balkone. Diese Form des Dialogs mit dem Außenraum und das, was wir an vielen historischen Gebäuden mit Erkern, Balkonen und Reliefs so schätzen und Glasfassaden in der Regel nicht bieten, hat uns besonders interessiert.

Bei BRICKS ging es auch um die umfangreiche Sanierung von denkmalgeschütztem Bestand beziehungsweise um die Entwicklung eines Stadtblocks. Welcher Leitgedanke steht dahinter?

Wenn wir über Quartiere sprechen, interessiert uns die Zugänglichkeit, also die Porosität von Stadt. Denn da, wo sich Privates und Öffentliches in einer Halböffentlichkeit mischen, kann sich Stadt befruchten. Diese Theorie liegt auch BRICKS zugrunde. Hier kam uns entgegen, dass das Gelände aufgrund seiner Post-Vergangenheit bereits über Verkehrswege verfügte. Sie konnten wir für eine öffentliche Durchquerung nutzen, die mit einer Abfolge von mehreren Innenhöfen eine belebte Verbindung zwischen Akazienkiez und Hauptstraße schafft und gleichzeitig den ursprünglichen In den Bestandsbauten sind unter anderem zahlreiche Büros untergebracht. Bauherr Trockland nutzt Gewerbehofcharakter aufrechterhält.

Bitte beschreiben Sie einmal den Zustand des Areals vor Beginn der Revitalisierung im Jahr 2014.

Als wir mit den Planungen begonnen haben, stand ein Großteil des Bestands schon rund anderthalb Jahrzehnte leer: das ehemalige Postgebäude an der Hauptstraße (1), das nachgelagerte Fernsprechamt Süd (2), das Kesselhaus (3), das spätere Fernsprechamt (4) und das Postfuhramt (5). Es gab zwar gewisse Teilnutzungen durch die Post und die Telekom. Aber im Prinzip war klar, dass es in diesem Zustand neben großen Neubaupotenzialen auch eine Chance auf eine bedarfsgerechte Nutzungsmischung im Bestand gab – und die galt es mit dem Denkmalschutz zu vereinbaren.

Wie setzt sich der Nutzungsmix zusammen?

Wir haben vor allem in den beiden Neubauten viel Wohnnutzung. Im Erdgeschoss an der Hauptstraße gibt es außerdem einen Oxfam-Laden und einen Biomarkt – und der Coffeeshop im Pförtnerhaus an der Belziger Straße ist schon jetzt einer der heißesten Anlaufpunkte im Akazienkiez. Die Bestandsbauten vereinen größtenteils unterschiedliche Konzepte der Gewerbenutzung, wobei sich herausgestellt hat, dass private Hochschulen wie die International School of Management im ehemaligen Fernsprechamt (4) zu den Hauptnutzern zählen. Daneben gibt es aber auch Gastronomie, ein Fitnessstudio in der ehemaligen Werkstatthalle des Fuhramtes (5), das Kabbalah Centre (2) und mehrere Büros, die zum Teil auch von Trockland selbst genutzt werden.

Mit welcher Herangehensweise haben Sie die richtige Kombination gefunden?

Entscheidend war das Bedürfnis nach einem lebendigen Quartier, in dem sich Jung und Alt mit ihrer Umgebung vernetzen. Für einen wirklichen öffentlichen Mehrwert muss es dann auch entsprechende Angebote geben, die sinnig und stimmig sind. Das funktioniert mit Bedarfsanalysen und einem langen Atem, da es manchmal etwas dauert, bis die richtige Kombination gefunden ist. Und dann braucht es natürlich auch einen Bezirk, der das alles mitträgt und unterstützt.

Und was verbinden Sie persönlich mit dem Thema Mixed-Use?

Auf eine gewisse Art und Weise entdecken wir darüber heute neu, wie die Stadt teils früher einmal organisiert war: Da gab es nicht nur eine Blockrandbebauung, Wohnungen und ein paar Geschäfte darunter, sondern da wurde auch produziert. Und es ist sinnvoll, wieder über eine komplexere Nutzungsmischung nachzudenken, möglicherweise eben auch mit kleinem, produzierendem Gewerbe, das ein echter Mehrwert sein kann. BRICKS ist das beste Beispiel dafür und es zeigt, dass sich auf Konversionsflächen wahre Schätze heben lassen.

Wir arbeiten wirklich gerne mit GROHE zusammen, weil man dort Zukunftsthemen der Architektur effektiv mitdenkt und unterstützt.

GRAFT Architekten

Werner Huthmacher

FÜR WOHLTUENDE ENTSPANNUNG NACH DEM SPORT

Was gibt es nach dem Workout Schöneres als eine regenerierende Dusche? Für die Sanitärräume des Yoga-Studios im BRICKS wählten die Architekten das Duschsystem Tempesta Cosmopolitan. Unter dem warmen Wasserstrahl der Kopfbrause entspannt sich der ganze Körper. Für punktuelle Massagen oder zum Ausspülen der Haare verfügt es zusätzlich über eine Handbrause mit den beiden Strahlarten „Rain“ und „Jet“. Mit dem Einhandhebel lassen sich Wassermenge und -temperatur dank GROHE SilkMove leichtgängig und präzise steuern. Die Aufputzlösungen eignen sich auch optimal für die einfache Nachrüstung in bestehenden Duschanlagen.

Objektdaten

  • Projektname BRICKS, Berlin Schöneberg
  • Art Revitalisierung, Sanierung, Neubau
  • Bauherr Trockland Management GmbH
  • Architekten GRAFT Architekten, Berlin
  • Entwurfsverfasser Lars Krückeberg, Wolfram Putz, Thomas Willemeit
  • BGF gesamt 32.000 m²
  • BGF Bestand ca. 11.700 m²
  • Beginn 2014
  • Fertigstellung 2020

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