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Sigurd Steinprinz

Studierendenwohnheim, Essen

Der holzummantelte Bau zieht schon von Weitem den Blick auf sich und setzt mit seiner natürlich und angenehm leicht wirkenden Fassade einen Kontrapunkt zu den umliegenden Gebäuden an der Essener Tiegelstraße. Platziert inmitten einer Grünanlage in unmittelbarer Nähe zur Universität Essen, ist aus einem ehemaligen evangelischen Gemeindehaus aus den 1950er-Jahren nach langem Leerstand und einem umfangreichen Umbau ein zeitgemäßes Wohnheim für Studierende entstanden.

» Eine klare Architektur braucht klare Formensprache. Studentische Nutzung braucht robuste Materialien.«

Olaf Scheinpflug, Geschäftsführender Gesellschafter, ACMS Architekten

Sigurd Steinprinz
Die Erschließung der Apartments erfolgt über die umlaufenden Laubengänge, so wird im Innenraum mehr Wohnfläche gewonnen.

Das Studierendenwerk Essen-Duisburg kaufte der Kirche das ehemals zur evangelischen Gemeinde gehörende Lutherhaus sowie das zugehörige Grundstück ab und setzte als Bauherr gemeinsam mit ACMS Architekten aus Wuppertal einen radikalen Umbau des leer stehenden Gebäudes in ein Studierendenwohnheim um. Eine solche Revitalisierung geht weit über eine reine Sanierungsmaßnahme hinaus – vielmehr geht es dabei um die zeitgemäße Umnutzung des Bestands, unter Berücksichtigung des kulturellen und baulichen Kontextes des Gebäudes und seiner Umgebung. Obwohl der Bestandsbau aus dem Jahr 1957 nur noch den Kern des neuen Wohnheims bildet, ist das neue Gebäude ein gelungenes Beispiel für die Umnutzung bestehender Bausubstanz.

Radikaler und ressourcenschonender Umbau

Nicht allein ökologische Gründe sprachen für eine Revitalisierung des Bestands. Vielmehr stand das Baurecht einem Neubau im Weg: Bei einem Abbruch des Bestands wäre der Bau eines neuen Gebäudes nicht genehmigt worden. Aber natürlich ist ein ressourcenschonender Umgang mit vorhandener Bausubstanz auch weitaus energieeffizienter als ein Neubau. Der aufwendige Umbau des Bestands stellte die Architekten vor einige Herausforderungen: Aus dem vornehmlich aus einem großen Saal bestehenden Gemeindehaus sollte ein Wohnheim mit vielen kleineren, für sich funktionierenden Apartments entstehen. Um die vorhandene Fläche optimal auszunutzen, wurde der Bestand bis auf seine Primärkonstruktion zurückgebaut und das Dach entfernt. Auch von den Außenwänden blieben nur Teile erhalten. Die Decke des Erdgeschosses blieb, in den darüber liegenden zweigeschossigen Gemeindesaal zogen die Architekten eine Zwischendecke ein und gewannen so eine zusätzliche Geschossebene als Wohnfläche dazu. Die große Verglasung des Saales ersetzten sie durch eine Lochfassade und raumhohe Holzfenster. Die Bausubstanz wurde durch eine hochwärmegedämmte Gebäudehülle sowie eine Dreischeibenverglasung energetisch optimiert und die Laubengangkonstruktion aus Stahl noch im Rohbauzustand thermisch getrennt vor den Bestand montiert. Die Holztafelbauweise des Staffelgeschosses überzeugte durch das geringe Gewicht, eine Verkürzung der Bauzeit durch die Vorfertigung, die Ökobilanz sowie die Möglichkeit einer nachträglichen, flexiblen Anpassung der Raumaufteilung. Das verwendete Holz stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Sigurd Steinprinz
In der Pergola der Dachterrasse wiederholt sich die Lamellenstruktur der Fassade mit ihrem lebendigen Licht und Schattenspiel.

Mehr Wohnfläche durch Aufstockung und außen liegende Erschließung

Um die Kosten für den aufwendigen Umbau zu kompensieren, legten die Bauherren Wert auf die möglichst optimale Ausnutzung der vorhandenen Fläche: Durch die Verlegung aller Erschließungselemente nach außen sowie die Aufstockung um ein zusätzliches Staffelgeschoss konnte das vorhandene Gebäudevolumen vollständig als Wohnfläche genutzt und die Bruttogeschossfläche mehr als verdoppelt werden. Auf 2.170 m² sind 24 Einzelapartments mit ca. 25 m² und sechs Doppelapartments mit ca. 51 m² entstanden. Während die Einzelapartments komplett nach Nordosten oder Südwesten ausgerichtet sind, sind die größeren Einheiten an den Stirnseiten des Gebäudes platziert. Eine zusätzliche Wohnung mit einer Fläche von ca. 200 m² im Staffelgeschoss könnte sich bei Bedarf flexibel in mehrere Wohneinheiten aufteilen lassen.

Sigurd Steinprinz
Das ehemalige Gemeindehaus wurde in einen attraktiven Lebensraum verwandelt. Eine transparente Lamellenstruktur umschließt die außen liegenden Erschließungselemente.
Sigurd Steinprinz
Die Küchen bringen mit ihrem satten Grün einen farblichen Akzent in die Apartments.

Halbtransparenz durch zwei umschließende Gebäudehüllen

Der Bestandsbau wurde durch den Umbau so stark überformt, dass die Anmutung des neuen Gebäudes eine völlig andere ist: Das ursprüngliche Gebäude wurde mit einer aus  anthrazitfarbenen Fassadenplatten und bodentiefen Fensterelementen bestehenden Vorhangfassade versehen. Alle Erschließungselemente – zwei Treppenanlagen an den Stirnseiten des Gebäudes sowie ein zur Straßenseite positionierter Außenaufzug – liegen außerhalb des vorherigen Gebäudevolumens, verborgen hinter einer zweiten, umlaufenden Gebäudehülle aus horizontal laufenden Lärchenholzlamellen, unterbrochen durch mit Metallgittern verkleidete Abschnitte. Durch die Verlagerung der Erschließung nach außen dient das gesamte ursprüngliche Gebäudevolumen vollständig als Wohnfläche. Die umlaufende Laubengangkonstruktion ermöglicht den separaten (teilw. barrierefreien) Zugang zu jedem Apartment und wird damit zur Kommunikationszone zwischen Innen und Außen, zwischen dem gemeinschaftlich genutzten Außenbereich und dem privaten Rückzugsraum der einzelnen Bewohner.

Die durch die vorgehängten Holzlamellen entstehende, durchlässige Konstruktion ermöglicht die harmonische Einbindung des Gebäudes in die umgebende Grünfläche: Die durch die Halbtransparenz entstehenden Licht- und Schattenspiele auf der Fassade verbinden das Gebäude mit der umliegenden Natur. Darüber hinaus bieten die Lamellen Schutz vor der Sonneneinstrahlung und schaffen mehr Privatsphäre für die Bewohner. Jede Wohnung öffnet sich mit einem großformatigen Fenster und einer Tür zum Laubengang. Durch die eigene Haustüre können sich die Bewohner zwar abgrenzen, das Fenster jedoch verbindet die Apartments wiederum mit dem gemeinsam genutzten Außenbereich. Die Bewohner
schaffen sich hier bei Bedarf mit Vorhängen ihre Privatsphäre. Eine Dachterrasse mit Pergola – hier wiederholt sich die Lamellenstruktur der Fassade – bietet die Möglichkeit für gemeinschaftliche Aufenthalte im Außenbereich. Im Innenraum bieten die Küchen den einzigen farbigen Akzent im Kontrast zu dem ansonsten durch Holz und Glas dominierten Bau. Durch den Umbau ist nicht nur ein gelungenes Beispiel für die Revitalisierung eines Bauwerks aus den 1950er-Jahren und zeitgemäßer Lebensraum für eine junge Generation entstanden, sondern ein Ort, der angenehm aus seiner Umgebung heraussticht. Ein Wohlfühlort – nicht nur für die dort lebenden Studierenden, sondern auch für die Passanten in der Tiegelstraße, die sich, fasziniert von der halbtransparenten Lamellenkonstruktion, vielleicht manchmal mehr Einblick in das Gebäude wünschen würden.

Sigurd Steinprinz
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LANGLEBIGE QUALITÄT FÜR KÜCHE UND BAD

Studierendenwohnheime sind mit häufigen Bewohnerwechseln und starker Beanspruchung konfrontiert. Gerade für Küchen und Sanitärräume ist daher eine Ausstattung erforderlich, die in Sachen Funktionalität und Qualität hohen Ansprüchen gerecht wird. Mit der Wahl von GROHE Produkten setzten die Architekten des Objekts in Essen auf besonders nutzerfreundliche und langlebige Lösungen. So stellt die SilkMove Technologie dauerhaft die Leichtgängigkeit und präzise Steuerung sicher. Gleichzeitig bewahren auch hochfrequentierte Armaturen dank GROHE StarLight jahrelang ihren strahlenden Glanz.

Objektdaten

  • Objekt Apartments für Studierende Tiegelstraße Essen
  • Bauherr Studierendenwerk Essen-Duisburg AöR
  • Architekten und Projektleitung ACMS Architekten GmbH
  • Bauzeit September 2013 bis Mai 2015
  • Grundstücksgröße 2.200 m2
  • Brandschutz RASSEK & PARTNER Brandschutzingenieure, Wuppertal
  • Energiekonzept GERTEC Planungs- & Ingenieurgesellschaft, Essen

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