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Werner Huthmacher

GEMISCHTES WOHNQUARTIER AM GUT HELLERSDORF, BERLIN SOZIAL, BARRIEREFREI, INTEGRATIV

Der fortwährende Zuzug in die Hauptstadt erfordert eine erhebliche Steigerung des Wohnungsbaus – insbesondere im bezahlbaren Segment. Durch die Nachverdichtung konnten in Berlin bislang neue Stadtteile auf der „grünen Wiese“ vermieden werden: so auch im Viertel an der Zossener Straße.

44.000 Quadratmeter Wohnfläche

Die damalige Aufgabenstellung sprach zwei Büros an, die sich durch Baugruppenprojekte einen Namen gemacht hatten: DMSW Architekten und Arnold und Gladisch. Für die Bewerbung um die ausgeschriebene Leistung der GESOBAU taten sie sich mit der Bauunternehmung mib märkische ingenieur bau gmbh zusammen, die ihnen aus früheren Bauvorhaben bekannt war. Nach nunmehr vier erfolgreich für die GESOBAU vollendeten Wohnbauprojekten kann inzwischen von einer Routine aller Beteiligten gesprochen werden, die sich beim Viertel an der Zossener Straße in Kosten- und Termintreue niederschlug.

Die städtebauliche Grunddisposition für 670 Wohneinheiten war bereits durch eine integrierte Bürgerbeteiligung vom Planungsamt weitgehend festgelegt; lediglich die Symmetrie der beiden L-förmigen Gebäude mit dem quadratischen Mittelbau wurde neu entwickelt. Diese drei sowie den langen Riegel an der Zossener Straße planten DMSW, für die übrigen Gebäude – den zweiten Riegel im Westen ausgenommen – wie auch für das Parkhaus zeichnen Arnold und Gladisch verantwortlich.

Werner Huthmacher
Die Fassadengestaltung dient der Adressbildung und Orientierung. Charaktervolle Einzelbalkone, Loggien und Balkonbänder schaffen Individualität, während gemeinsame Merkmale wie eine einheitliche Farbgebung die Gebäude zu einem Ensemble zusammenfassen.

670 Wohneinheiten

Seit zehn Jahren beschäftigt der Mangel an Wohnraum die jeweilige Landesregierung von Berlin. Nachdem während der Wirtschaftskrise Anfang des Jahrtausends einige landeseigenen Wohnungsunternehmen verkauft worden waren, zusätzlich zahllose Wohnungen aus der Sozialbindung fielen und der öffentliche Wohnbau nahezu zum Erliegen kam, musste die Politik auf die Forderung nach erschwinglichen Mieten reagieren.

Zuvörderst wurden die Unternehmen im Landesbesitz beauftragt, ihre Liegenschaften hinsichtlich möglicher Baupotenziale zu untersuchen. Die GESOBAU schrieb die ersten Bauvorhaben aus, die sich an Projektgemeinschaften aus Architekten und Generalübernehmern richteten. Das schlüsselfertige Erstellen der Bauten zu einem Fixpreis sollte Kostensicherheit garantieren, des Weiteren fehlten der Gesobau schlicht die nötigen Fachleute, um ad hoc selbstständig solche Bauvorhaben zu managen.

Werner Huthmacher
Auf Grundlage eines städtebaulichen Entwicklungsplans wurde in der Zossener Straße die offene Blockrandbebauung durch eingestellte Baukörper ergänzt. In drei Bauabschnitten entstanden insgesamt 13 Gebäude: darunter auch ein quadratischer Mittelbau (hier im Bild).

Platz für Begegnungen

In ihrem Riegel legte DMSW das Eingangstor ins Viertel, das durch das an Bruno Taut erinnernde Deckengewölbe trotz der geringen Höhe einladend ist. Die expressive Form greifen die Architekten erneut bei den Balkonen auf. Dahinter befinden sich 170 barrierefreie respektive rollstuhlgerechte Wohnungen, die allesamt in den Hof orientiert sind. Eine großzügige Erschließung erlaubt darüber hinaus unmittelbare Begegnungen für die zuweilen nur eingeschränkt mobilen Senioren.

Der Kommunikation zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern maßen die Architekten ohnehin ein besonderes Augenmerk zu. In allen Höfen führt das Verschränken der Wege zu den Häusern mit den Spielplätzen und den Orten zum Verweilen zu einer sehr selbstverständlichen Belebtheit des Freiraums, von der auch die Gewerbe- und Gemeinschaftsräume in den Sockelgeschossen der Seniorenwohnhäuser profitieren. Ein Übriges für die Geselligkeit der Bewohnerschaft tut ein Café im südlichen Teil, wo es auch ein Angebot für die weiteren neuen Viertel darstellt. Ohne zusätzlichen Aufwand ermöglicht die bewusste Verortung von Funktionen das Bilden und Pflegen von Nachbarschaften.

Die Außenräume vernetzen das neue Quartier mit der Nachbarschaft und binden das Ensemble in den übergeordneten Grünraum ein. Es entsteht eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Altersklassen.

Besonderer Fokus auf Familien

In elf Baukörpern, die gemäß städtebaulicher Vorgabe als Winkel, Zeile oder frei stehender Solitär auszubilden waren, sind die rund 500 mehrheitlich auf Familien ausgerichteten Wohnungen klar organisiert. Überwiegend handelt es sich um Zweispänner, in denen die Wohnungen durch das gesamte Gebäude gesteckt sind und somit über eine Querlüftung verfügen. Dreispänner kommen bei Ecklösungen vor, sodass auch dort eine Orientierung in zwei Richtungen gegeben ist. Kleine, nur einseitig ausgerichtete Wohnungen bleiben die Ausnahme.

Innerhalb des zu Beginn vereinbarten Fixpreises müssen die Standards der GESOBAU erfüllt sein, ebenso wie die hierzulande anspruchsvollen Anforderungen an Brand- und Schallschutz sowie die Energieeffizienz. Unter Abwägung aller Anforderungen wählten die Architekten eine monolithische Bauweise aus Stahlbeton und Kalksandstein, die die optimierten Ansprüche erfüllt.

Zentrales Parkhaus

Von den angrenzenden Großsiedlungen zu lernen hieß für die Architekten, das Auto aus den Freiräumen zu verbannen. Tiefgaragen sind im kostengünstigen Wohnungsbau ohnehin nicht wirtschaftlich abzubilden, insofern war das vorgesehene zentrale Parkhaus äußerst willkommen. Ein solches Bauwerk lässt sich etwa bei sinkender Motorisierung einfach anders nutzen oder auch durch ein neues Gebäude ersetzen.

Die Farbgebung sticht von den umgebenden, eher in hellen Tönen gehaltenen Vierteln ab. Die beiden Grautöne binden jedoch das Viertel zusammen und schaffen eine Zugehörigkeit. Das liegt auch im Verzicht der beiden Architekturbüros, sich zu sehr formal voneinander unterscheiden zu wollen. So haben sie ihr Ziel erreicht, nämlich gemeinsam ein neues Stück Stadt zu schaffen.

Lageplan

01 Unterkunft für Geflüchtete
02 heterogenes Wohnen
03 Quartiersgarage
04 Seniorenwohnen
05 Soziales Gewerbe
06 Räume der Gemeinschaft
07 Café
08 Stadtpark

AUF DAS WESENTLICHE FOKUSSIERT

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Objektdaten

  • Bauherrin GESOBAU AG
  • Architektur DMSW Architekten Arnold und Gladisch
  • Generalübernehmerin mib – märkische ingenieur bau gmbH
  • Leistungen Generalplanung, LP 1–5 und 8 Objektplanung Gebäude
  • Fertigstellung 2022
  • Projektvolumen 72.830 m² BGF
  • Wohnen 44.000 m²
  • Gewerbe 960 m²

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